Das Domensemble befindet sich am Plac Katedralny (Domplatz) im östlichen Teil der Altstadt.
Das Ensemble in Kamień Pomorski wurde 2005 in die polnische Liste der Geschichtsdenkmäler eingetragen. Es stellt eine separate Einheit im Stadtbild dar, die früher sogar über eine eigene Befestigungsanlage verfügte. Das Domensemble umfasst mehrere denkmalgeschützte Objekte: den Dom, das Viridarium, das bischöfliche Palais, das Pfarrhaus, das Domherrenhaus, das Dekanat, das Küsterhaus, die Schule, die Wandmalereien in der Schatzkammer und die Orgel. Im 12. Jahrhundert wurde der Sitz des Bistums Pommern in das sich dynamisch entwickelnde Kamień Pomorski verlegt. Das Bistum umfasste zu dem Zeitpunkt nahezu die halbe Ostseeküste. Die Errichtung des ersten monumentalen Bauwerks im östlichen Teil des Fürstentums Pommern dauerte vom Ende des 12. bis Mitte des 14. Jahrhunderts. In den Jahren 1544 – 1572 wurde das Ensemble infolge der Reformation zum Sitz der lutheranischen Bischöfe.
Das Domensemble erstreckt sich auf einer Fläche von 2,80 ha. Im mittleren Teil befindet sich der romanisch-gotische Dom aus Ziegelsteinen und Granit in Form einer dreischiffigen Basilika. Der Dom war früher bekannt für seine reiche Ausstattung; in der Schatzkammer wurden zahlreiche Kunstwerke aufbewahrt. Diese sind leider nach 1945 spurlos verschwunden. Heutzutage beherbergt der Dom einen mittelalterlichen spätgotischen Altar, zwei Kruzifixe aus Holz, eine Skulptur von Johannes dem Evangelisten, zwei steinerne Taufbecken und 12 Grabplatten von Bischöfen und anderen kirchlichen Würdenträgern sowie neuzeitliche, barocke Elemente aus der protestantischen Zeit.
Von den 9 erhalten gebliebenen Bauten des Domensembles befinden sich 6 im Besitz der Kirche und 3 im Kommunalbesitz. Das älteste Gebäude des Ensembles ist das bischöfliche Palais aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das Pfarrhaus, das Domherrenhaus und das Dekanat sind im 18. Jahrhundert entstanden und weisen Elemente auf, die typisch für pommersche Herrenhöfe der Zeit waren. Das Dekanat hat außerdem auch gotische Bauelemente. Das Mädchenhaus, das Küsterhaus und das Wohnhaus wurden etwa zur gleichen Zeit erbaut, doch im 19. und 20. Jahrhundert gründlich umgebaut. Die letzten zwei Objekte, die Schule und das Priesterhaus, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet. Zu dem Ensemble gehört auch ein barockes Tor aus dem späten 17. Jahrhundert. Nennenswert ist außerdem das Viridarium – das einzige Domviridarium in ganz Polen. Es lohnt sich auch, einen Blick auf die barocke Orgel im Dom zu werfen. Sie ist 13 m breit, 9 m hoch, hat 3300 Orgelpfeifen und 47 Register. Die Orgel gehört zu den bekanntesten Kunstwerken des Barock, wozu das seit über 50 Jahren veranstaltete Międzynarodowy Festiwal Muzyki Organowej i Kameralnej (Internationales Festival für Orgel- und Kammermusik) maßgeblich beigetragen hat. Besucher können den Dom, das Viridarium und die Schatzkammer besichtigen und einem Orgelkonzert beiwohnen.
Gottesdienste finden im Dom zu folgenden Zeiten statt:
So 7:00, 8:30, 10:00, 12:00, 19:00
Mo, Di, Mi, Do 7:00, 17:00, von Juni bis Ende August 19.00
Fr 7:00, 17:00
Sa 7:00, 17:00, von Juni bis Ende August 19.00
Sehenswert .