Den Park Kasprowicza erreichen wir mit den Buslinien 53 und 60. Die Haltestellen „Słowackiego”, oder „Teatr Letni” liegen direkt am Park. Auch die Haltestelle „Jasne Błonia” der Buslinie 67 ist ein guter Ausgangspunkt, erreichen wir den Park doch nach einem kurzen Spaziergang durch die Grünanlage.
Unter Ausnutzung der geografischen Gegebenheiten liegt der Park an den Hängen eines eiszeitlichen Tales und ist der Übergang zwischen der Stadt und den Wäldern der Ückermünder Heide. Er erstreckt sich auf einer Fläche von etw 50 Hektar zwischen den Straßen Słowackiego, Skargi, Zaleskiego und Wyspiańskiego.
Der heutige Park im. Jana Kasprowicza wurde als „Quistorp Park” im Jahre 1900 angelegt und erhielt damals den Namen seines Stifters Johannes Quistorp, eines Stettiner Fabrikanten und Philanthropen, der der Stadt die umliegenden Flächen, heute Jasne Błonia und Las Arkoński übereignete.
Quistorp gehörten die “Pommersche Portland Zement Fabrik” und die „Westend-Baugesellschaft”, mit der er den Bau des neuen Stadtteils Neu-West-End initiierte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entwarf dieser Industrielle ein urbanistisches Konzept aus Grünanlagen als Umgebung einer Villensiedlung. Konsequent realisierte Quistorp seinen Plan und schuf so einen Grünkomplex der bis in das Zentrum der großen Stadt hineinreichte und die Brücke zu den umliegenden Wäldern schuf.
Offiziell wurde die Stadt 1908 Besitzer des Parks. Zuvor, 1885, waren die Feuchtwiesen des Mühlenbaches, heute Osówka, zum Westendsee, heute Rusałka ausgebaggert worden. Im Frühling und Sommer konnte man hier Bootfahren und im Winter verwandelte sich der See in ein Schlittschuhparadies. Zugleich entstanden Restaurants, der See wurde mit einer Brücke überspannt, Springbrunnen, Skulpturen, ja selbst eine Schlittenbahn, ein Konzertplatz, Bier- und Milchtrinkhallen und ein Kinderspielplatz entstanden. 1915 wurde die alte Mühle am Seeufer zum einem beliebten Restaurant umgebaut.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war der durch Quistorp geschaffene Komplex ein beliebtes Ausflugsziel für die Stettiner und für Touristen. Seine Attraktivität wurde unterstrichen durch die aus verschiedensten Teilen der Welt zusammengesammelten Bäume und Sträucher, von denen viele bis in unsere Tage gedeihen.
So wachsen heute im Park an die 200 Baum- und Straucharten, bekannte wie Kastanien, Buchen, Weiden oder Eichen und seltene wie unter anderen Bergkiefer, Gelbkiefer, Jeffreys Kiefer, Omorika-Fichte, Amerikanische Hainbuche, Tatarische Steppen-Ahorn, Persischer Eisenholzbaum, Siskiyou-Fichte, Manna-Esche oder Holländische Linde. Ja im Park Kasprowicza liegt Europas einziger Nordamerikapark. Und unter Radfahrern ist dieser Park besonders beliebt, findet sich hier doch das wohl älteste Teilstück eines europäischen Radweges.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Quistorp-Park seinen neuen Namen „park im. Jana Kasprowicza” wurde aber trotzdem eher vernachlässigt. So war der Abriss des alten Mühlengebäudes, in dem sich das Restaurant befand, unumgänglich, wie auch die “Japanische Brücke” nicht in ihrer ganzen Schönheit überlebte.
Mitte der 70er Jahre dann fiel die Entscheidung zum Bau eines Freilichttheaters für etwa 4.500 Zuschauer, das den Namen Teatr Letni im. Heleny Majdaniec trägt. Unweit dieses Theaters steht die durch Władysław Hasior geschaffenen Plastik “Feuervögel”. 1979 wurde das, von Gustaw Zemła geschaffene “Denkmal der Taten der Polen” im Park errichtet. Am Rande des Parks befindet sich der Rosengarten, der erneuert und seit 2007 wieder geöffnet ist. Darüber hinaus wurde der Park mit einer Beleuchtungsanlage versehen, es entstanden Trinkhallen und Imbisse, ja sogar ein Restaurant ist geplant.
Der Park im. Jana Kasprowicza wurde im Dezember 1994 in die Woiwodschaftsliste der Denkmäler aufgenommen.
Sehenswert .